Freiwillige Feuerwehr Euernbach  

 

 

 


Kupferstich

Die Hofmark Euernbach

Die ältesten Besitzer von „Eurenbach“ waren, nach Wigilius Hund, die Leutenbeck, von denen es teils durch Heirat, teils durch Kauf an die Wildenwarter kam. Wildenwart war eine „Veste“ bei Priem am Chiemsee, das Stammhaus der Wildenwarter. Es sei aber hierbei noch darauf hingewiesen, dass in Euernbach im 11. Jh. die Grafen von Ebersberg Besitzungen hatten. Denn im Jahre 1030 schenkte Gräfin Wilbirgis von Ebersberg, Schwester des Grafen von Ebersberg, des Klosterstifters von Geisenfeld, an dieses Kloster die Kirche von Euernbach.

Ritter Conrad von Wildenwart ehelichte 1287 Katharina von Gepoltsbach. Auf diese Weise gelangte Göbelsbach in den Besitz von Euernbach. Dieser Conrad hatte mit seinem Bruder Alhart und seinem Vetter Karl einen so heftigen Streit, dass die Herzöge Rudolf und Ludwig in die Veste Wildenwart einzogen und ihnen nicht eher zurückgaben, als bis alle drei am 16. April 1308 einen Revers ausgestellt hatten, dass , wenn einer den anderen totschlage, des Verbrechers Teil den Herzögen verfallen sein sollte.  1315 erteilte Kaiser Ludwig dem Ritter Conrad wegen seiner treuen Dienste Hofmarksfreiheit zu Euernbach und Göbelsbach.


Schloss

1374 und 1381 finden wir Hanns von Wildenwarter und seinen Vetter Jacob, 1414 – 1450 Erasmus Wildenwarter. Mattheus der Wildenwarter, 1451 – 1476, erbt von seinem Vater das Schloss und die Hofmark Euernbach, die Hofmark Gebelsbach und das zu einer Schäferei hergerichtete Ökonomiegut Engelmannsberg.

Er verheiratete sich 1455 mit Barbara, Tochter des Hanns Hund von Lauterbach. Aus dieser Ehe gingen sein Sohn Georg und die zwei Töchter Dorothea und Barbara hervor.

Georg der Wildenwarter, 1477 – 1492, Besitzer der väterlichen Güter Euernbach, Gebelsbach und Engelmannsberg, starb 1492 ohne einen Erben zu hinterlassen. Seine ganze Verlassenschaft erbt seine Schwester Dorothea und somit erlischt die Linie der Wildenwarter.

Dorothea von Wildenwart war verheiratet mit Wolfgang von Rohrbach zu Mauern, wodurch also das Geschlecht der Rohrbacher in den Besitz der Hofmark kam.

Veit von Rohrbach zu Euernbach, Sohn von Dorothea und Wolfgang, führte eine Misswirtschaft und verschuldete sich so, dass der sein Schloss und Sitz Euernbach mit allem Zugehörigen an Georg von Gumpenberg zu Pöttmes verkaufen musste.

Freiherr Georg von Gumppenberg übergab zu Lebzeiten am 13. Juli 1579 seinem Sohn Albrecht das Schloss und die Hofmark Euernbach, Gebelsbach, Tegernbach und Engelsmannsberg. Dieser kaufte schon am 20. August 1578 von Bernhard Glatzmair zu Ellenbach dessen Holzmark zu Kreidenbach.

Bei Albrechts Tod am 19. Februar 1601 hinterließ er eine Frau und fünf Töchter. Seine Frau Margaretha übernahm das Erbe bis zur Errichtung eines Vertrages vom 27. Oktober 1621 indem festgelegt wird, dass nur zwei der fünf

Töchter Hofmarksherrinnen werden: Marie Catharine, vermählt mit Ladislaus Graf von Törring und Marie Christine, vermählt mit Wilhelm von Maxlrain.


Dreifaltigkeitskapelle im Schloss

Am 26. Oktober 1630 kommt es zu einem Teilungsvertrag zwischen den Schwestern: Freifrau von Maxlrain erhält Schloss und Hofmark Euernbach; Gräfin Törring (21. Oktober 1630 Erhebung in den Reichsgrafenstand) erhält Tegernbach, Gebelsbach und Engelmannsberg. Zehn Jahre später erwarb Wolf Ludwig Freiherr von Gumppenberg die Hofmark Euernbach und verkaufte sie bereits im folgenden Jahr 1641 an Johann Heinrich Freiherr von Fraunhofen.

Graf Wolf Dietrich von Törring kaufte am 16. März 1646 für 36600 Gulden und 150 Taler die Hofmark Euernbach und zog mit seiner Familie in sein „großes wohnliches Schloss“. Graf Wolf Dietrich hatte sich als Hofratspräsident ein ansehnliches Kapital ansammeln können und umso mehr konnte er die argen Verwüstungen, die die einfallenden Schweden an seinem Euernbacher Gut hinterließen, mehr und mehr verschmerzen. Vor den einfallenden Schweden musste er mit seiner Familie nach Traunstein flüchten, von wo er erst am 10. April 1647 zurückkehrte. Das Ende des Dreißigjährigen Krieges war nah und der Graf wusste, dass man Güter billig einkaufen konnte und kleine Hofmarken zu Spottpreisen zu haben waren. Es kam zum Erwerb von neun Hofmarken. So erwarb er auch am 15. Februar 1662 von den Lichtenauern die Hofmark Pörnbach zu einem Preis von 28000 Gulden und 100 Dukaten. Später verlegte er die Verwaltung seiner vielen Güter nach Pörnbach. So ist eigentlich die große Hofmark Pörnbach von Euernbach aus entstanden. 1704 kam es zum spanischen Erbfolgekrieg und in dessen Verlauf auch zu Feindeinfällen im toerringischen Hofmarksgebiet. Das große dreigeschossige Schloss wurde von den Österreichern total niedergebrannt. Wir wissen aber nicht, wer den Wiederaufbau besorgte und in welchem Umfang das Schloss seine frühere Gestalt wieder erlangte. 

Im österreichischen Erbfolgekrieg muss das Schloss wieder niedergebrannt worden sein, denn aus der Zeit von 1744 bis 1745 ist von einem Wiederaufbau die Rede. Es heißt da: „Aus dem abgebrannten dreigradigen Schloss, wo nur der erste gewölbte Gaden übrig blieb, ein ganz neues Mayrhaus erbaut mit Beibehaltung der alten Schlosskapelle“.

Als im sog. Franzosenkrieg, am 30. August 1796 durchmarschierende französische Soldaten das ganze Dorf niederbrennen wollten, gelang es Pfarrer Plöckl durch kniefälliges Bitten, sie mögen das Dorf, Kirche und Pfarrhaus nicht niederbrennen, sondern nur plündern. Die französischen Truppen kamen der Bitte nach und plünderten „nur“ das Dorf und misshandelten die Bewohner schwer. Das Pfarrhaus aber durchsuchten sie gleich drei Tage hintereinander und nahmen mit, was sie finden konnten.

  


Biertransport anno dazumal